Kurzübersicht
Fördermittelgeber
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Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 495389990)
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Laufzeit
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2022-2024
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Bearbeiter
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Martin Behringer
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Textilabwässer, komplex durch Farbstoffe, Elektrolyte, Weichmacher und Dispergiermittel, stellen eine Herausforderung für die Abwasserbehandlung dar. Besonders problematisch sind Azofarbstoffe in Kombination mit Färbesalzen, die sich schwer durch herkömmliche Methoden entfernen lassen. Diese sind oft zu energieintensiv und kostspielig, besonders für ärmere Regionen, in denen Textilfabriken, wie in Südasien und Indien, überwiegend angesiedelt sind. Daher sind kostengünstige Behandlungsmethoden, wie Adsorptionsverfahren, für den Gewässerschutz essentiell.
2-4 mm große Granulate aus hydratisiertem Zement vor einer 14-stündigen Beaufschlagung mit dem Farbstoff Reactive Blue 19
2-4 mm große Granulate aus hydratisiertem Zement nach einer 14-stündigen Beaufschlagung mit dem Farbstoff Reactive Blue 19
Es wurden Adsorbenten aus hüttensandhaltigem Zementstein mit unterschiedlichen Korngrößen entwickelt, die verschiedene Farbstoffe adsorbieren können. Die Studie fokussierte sowohl auf den Zementstein als auch auf seine einzelnen Phasen, insbesondere solche mit Schichtstruktur. Die Oberflächenladung, die sich mit dem pH-Wert des Abwassers ändert, beeinflusst maßgeblich die Affinität des negativ geladenen Farbstoffs zur Adsorption. Dieser Zusammenhang lässt sich über das Zeta-Potential am Beispiel von Monocarbonat verdeutlichen . Die abgebildete Phase adsorbiert bei pH 5 siebenmal mehr Farbstoff nach 3 Stunden als bei pH 11. Zusätzlich wurde die Entfärbungsfähigkeit des Zementsteins unter Berücksichtigung des pH-Wertes und der Präsenz verschiedener Salze wie MgSO4, NaCl oder NaSO4 analysiert.